Saxophon & Orgel

Marbach/Neckar

Die Alexanderkirche ist eine der großen und bedeutsamen Hallenkirchen in der ehemaligen Grafschaft Württemberg. Sie stellt im süddeutschen Raum ein herausragendes Zeugnis spätgotischer sakraler Baukunst mit einem sehr wehrhaften, massiven äußeren Erscheinungsbild dar.

Die Kirche entstand in mehreren Bauphasen. Die Inschrift im Turm über dem Westportal lautet:

"anfang des kors 1450
anfang der kirchen 1463
anfang des turns 1481".

Der bekannte württembergische Baumeister Aberlin Jörg hatte den Ausbau der Seitenschiffe des Vorgängerbaus 1453 noch begonnen, konnte aber wegen wechselnder Besitzverhältnisse das Langhaus nicht vollenden. In der kurpfälzischen Zeit ab 1463 haben andere Meister weitergebaut und die Kirche im jetzigen Zustand vollendet.

Die ursprünglich geplante Basilika wurde durch den Wechsel der Baumeister nicht ausgeführt. Es ergab sich eine Staffelhalle, welche die Höhe des Mittelschiffes und der Seitenschiffe bis zum einheitlichen Dach begrenzt und im Innenraum ein harmonisches Verhältnis ergibt. Der hohe Chor mit schlanken Fenstern und spätgotischem Maßwerk ist durch Strebepfeiler abgesichert.

Die Erstellung der Alexanderkirche vor über 500 Jahren war ein Neubau auf dem Platz einer einschiffigen romanischen Vorgängerkirche der karolingischen Zeit.

Das feingegliederte Netzgewölbe von Mittel- und Seitenschiff macht die Unverwechselbarkeit des Innenraumes aus.

Bedeutende Ausstattungskunstwerke, wie die Kanzel und Reste des Chorgestühls, stammen aus dem 15. Jahrhundert. Besonders hervorzuheben ist auch die Vielzahl der Schlusssteine und Gewölbeplastiken in Schiff und Chor, der Wendeltreppenturm und die Sakristeitür mit kunstvoll geschmiedeten Eisenbeschlägen. Die Reste der Wandmalereien und die 1926/1927 neu gefassten farbigen Decken zeugen von der ehemals reichen Ausstattung der Kirche.

Der hohe Turm mit seinem spitz zulaufenden, schiefergedeckten gotischen Turmhelm ist auch heute ein besonders markanter Bestandteil des Marbacher Stadtbilds.

Die Alexanderkirche ist die Sommerkirche der Evangelischen Kirchengemeinde. Von Anfang Mai, ab dem Alexandertag, bis zum Erntedankfest, finden hier die Gottesdienste, jeweils um 10 Uhr, statt. Auch für Hochzeiten bildet die Alexanderkirche einen sehr beliebten, anspruchsvollen Rahmen.

Die letzte erhaltene Großorgel der Hochromantik aus der Orgelmanufaktur der Durlacher Firma L.Voit & Söhne, ein dreimanualiges Werk mit 41 Registern 1868 erbaut, stammt aus Ladenburg. Sie konnte durch eine umfassende Restaurierung,  die bei der Orgelbaufirma Späth in Freiburg erfolgte, für Marbach erhalten werden. Sie wurde im Frühjahr 2005  in die Alexanderkirche eingebaut und am 5. Juni festlich eingeweiht.

Die Voit-Orgel 1868 in der Marbacher Alexanderkirche ist weltweit die letzte noch erhaltene dreimanualige Voit-Orgel mit mechanischer Spiel- und Registertraktur aus der Zeit der Hochromantik. Die Durlacher Orgelmanufaktur Louis Voit & Söhne hat sie 1868 für Ladenburg gebaut.

Ort
Alexanderkirche Marbach
Am alten Markt
71672 Marbach am Neckar

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